Aus der
http://www.fr-online.de/wirtschaft/foodwatch-report--hungermacher--ackermann,1472780,11026010.html
Foodwatch kritisiert die Spekulation mit Agrarrohstoffen und fordert eine Regulierung. Die Verbraucherorganisation ist sicher, dass die Wetten auf Mais, Soja und Weizen die Preise in die Höhe treiben.
Reis-Händler in Bangalore.
Foto: AFP
Für Foodwatch ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ein „Hungermacher“. So jedenfalls ist die aktuelle Studie der Verbraucherorganisation über Spekulation mit Agrarrohstoffen überschrieben, in der Ackermann stellvertretend für die Zunft der Investmentbanker frontal angegangen wird. Als Chef eines der größten Institute und Vorsitzender des Weltbankenverbandes IIF trage Ackermann „persönlich Mitschuld daran, dass Menschen in den ärmsten Ländern Hunger leiden und daran sterben“, sagte Foodwatch-Chef Thilo Bode am Dienstag bei der Vorstellung des Reports in Berlin.
Die vom Wissenschaftsjournalisten und
Buchautor Harald Schumann für Foodwatch erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Investmenthäuser wie die Deutsche Bank und Goldman Sachs sowie die Verwalter von Versicherungen, Pensionsfonds und Stiftungen durch ihre Wetten auf Mais, Soja und Weizen die Preise treiben. „Die These der Finanzindustrie, dass Spekulation keinen Einfluss auf die Preise hat, ist nicht zu halten“, sagte Schumann.
Die dreistesten Mogel-Lebensmittel
Platz 1: Wasabi Erdnüsse (Hersteller: The Lorenz Bahlsen Snack-World). Was fehlt: Wasabi (japanischer Meerrettich). Als Ersatz werden minderwertige Zutaten für den Geschmack verwendet - etwa Spirulina-Konzentrat (Algenkonzentrat), Aroma, Geschmacksverstärker und Farbstoff.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 2: Mini Keks Bolde "Schoko" (Hersteller: Biscuits Delacre). Wir vermissen die Schokoladenfüllung im Keks. Stattdessen müssen wir billigen Ersatz essen - Kakaocremefüllung mit Schokoladenimitat, unter anderem aus fettarmem Kakaopulver (3,7%), Zucker und gehärtetem Pflanzenfett hergestellt (Verpackung von 2009).
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 3: Combi Weiß in Salzlake 50 Prozent Fett (Hersteller: Efe Firat Feinkost). Hier fehlt echter Schafskäse aus Schafsmilch. Stattdessen findet sich in der Dose billiger Ersatz durch Analogkäse, der wie Schafskäse aussieht. Er enthält billiges Pflanzenfett statt Milchfett und Magermilch aus Kuhmilch statt Schafsmilch. Restaurants und Imbissbuden verwenden dieses Käseimitat gerne - und verkaufen es als Schafskäse.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 4: Surimi-Garnele (loser Verkauf). Hier handelt es sich um gepresstes Fischeiweiß in Garnelenform. Es gibt täuschend echte Garnelenimitate, in denen Fischeiweiß steckt, das nicht anders verwertbar ist. Zudem Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe und Hühnereiweiß. Guten Appetit!
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Hier zum Vergleich eine echte Garnele. Das Imitat wird immer wieder in Imbissen als "Surimi Garnele, gefangen" bezeichnet, was den Eindruck erwecken soll, es handele sich um echte Garnelen.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 5: Meeresfrüchte Cocktail mit Krebsfleischimitat (Einkauf bei Kaufhof). Für 40 Euro das Kilo erwarten wir 100 Prozent Meeresfrüchte wie Muscheln, Garnelen oder Tintenfische. Stattdessen wird das Produkt mit billigem Surimi (Krebsfleischimitat aus Fischmuskeleiweiß) gestreckt.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 6: Du darfst Putensalat mit Joghurtdressing (Hersteller: Unilever Deutschland). Hier bekommen wir nicht etwa 100 Prozent Putenfleisch. Stattdessen serviert uns der Hersteller zusammengefügte Fleischreste. Zum gewachsenem Putenfleisch kommen Form-Putenfleisch und das noch billigere Form-Hähnchenfleisch.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 7: Fol Epi Nuss (Hersteller: Fromageries Rambol). Statt 100 Prozent Käse gibt's hier billigen Schmelzkäse. Die sogenannte Schmelzkäsezubereitung besteht nur zu 65 Prozent aus Käse, ist mit Zusatzstoffen wie Schmelzsalzen (E452, E339: Phosphate) und Aromen versetzt - was bei Käse nicht erlaubt ist. Die Scheiben aus Schmelzkäse sind leicht mit echtem Schnittkäse verwechselbar.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 8: Mucci Vanilleeis (Aldi Nord). Vermisst wird echte Vanille und 100 Prozent Milchfett. Stattdessen billiger Ersatz durch überwiegend synthetisches Vanillin und Kokosfett. Das hat die Stiftung Warentest im aktuellen Vanilleeistest (Juni 2009) ermittelt.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 9: Pesto Basilico (Hersteller: Buitoni). Statt 100 Prozent Pesto (Pesto alla genovese) mit den original Zutaten wie Pinienkernen, Olivenöl, Parmesan und/oder Pecorino findet sich im Glas ein billiger Ersatz: Sonnenblumenöl statt Olivenöl (Olivenölanteil laut Zutatenliste unter zwei Prozent). Minderwertiges Cashewkernpulver statt Pinienkernen (Pinienkerne laut Zutatenliste weniger als zwei Prozent vorhanden). Kostengünstiger Hartkäse ersetzt zu Dreiviertel den Wert gebenden Pecorino (zwei Prozent). Aromen machen aus diesem traditionellen Produkt endgültig ein Imitat.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 10: Hähnchenschnitten Wiener Art (Hersteller: Vossko-Tiefkühlkost). Vermisst wird Hähnchenschnitzel aus einem Stück gewachsenem Fleisch. Stattdessen billiger Ersatz durch Verschnitt von kleinen Stücken aus Hähnchen- und Putenfleisch.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 11: Bio-Vollkorn-Toastbrötchen (Hersteller: Proback, Aldi Nord). Wer denkt, hier handelt es sich um Vollkorntoast-Brötchen aus Vollkornmehl, irrt. Statt 90 Prozent Vollkornmehl im Mehlanteil wie in den Leitsätzen für Brot und Kleingebäck verlangt sind im Produkt nur 60 Prozent enthalten. Gestreckt wird mit Weizenmehl, gefärbt mit Gerstenmalzsirup.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
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Was liegt auf Ihrem Teller - Original oder Fälschung? Das ist, wie hier bei Garnelen, nicht immer leicht zu erkennen. Lebensmittelkonzerne nutzen das aus. Sehen Sie die größten Mogel-Lebensmittel - zusammengestellt von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Foto: Kraus
Fotostrecken Wirtschaft
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Wirtschaft
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Platz 1: Wasabi Erdnüsse (Hersteller: The Lorenz Bahlsen Snack-World). Was fehlt: Wasabi (japanischer Meerrettich). Als Ersatz werden minderwertige Zutaten für den Geschmack verwendet - etwa Spirulina-Konzentrat (Algenkonzentrat), Aroma, Geschmacksverstärker und Farbstoff.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 1: Wasabi Erdnüsse (Hersteller: The Lorenz Bahlsen Snack-World). Was fehlt: Wasabi (japanischer Meerrettich). Als Ersatz werden minderwertige Zutaten für den Geschmack verwendet - etwa Spirulina-Konzentrat (Algenkonzentrat), Aroma, Geschmacksverstärker und Farbstoff.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
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„Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero – und unterstreicht die Botschaft mit allerlei Spitzensportlern in den Werbekampagnen ...
Foto: Foodwatch
... die Wahrheit jedoch ist deutlich schwerer: Die Milchschnitte besteht zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das ist sogar mehr als in einem Stück Schoko-Sahnetorte.
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118.000 Personen haben sich an der Abstimmung im Internet beteiligt.
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Direkt nach der Milchschnitte landete Activia von Danone auf Platz zwei. Nimm2 landete auf Platz drei. Ferdi Fuchs Mini-Würstchen auf Platz vier. Das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen auf Platz fünf.
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Der Nimm2-Hersteller Storck suggeriert, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten…
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... doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail kann nichts daran ändern: Nimm2 ist nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibt ganz einfach eine Süßigkeit.
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Hersteller Kühne betont in der Werbung für das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen: die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“ und eine Tradition „seit 1722“. Echte Handwerkskunst also? Von wegen…
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... denn drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
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Mit einem Comic-Fuchs lockt Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködert der Hersteller der „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“ ...
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... doch der Salzgehalt ist alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet. Ehrlicher wäre es, von einem „täglichen Beitrag zum späteren Bluthochdruck“ zu sprechen.
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Activia von Danone suggeriert in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung ...
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... doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien sind dünn. Activia ist zwar teuer, mal eben die Verdauung regulieren kann es aber nicht.
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Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel gewonnen, weil der – anders als in der Werbung suggeriert – nicht vor Erkältungen schützen kann…
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... als foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nicht zu sprechen.
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2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur dreistesten Werbelüge des Jahres. Mehr als 80.000 hatten sich bei der Online-Wahl beteiligt…
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... doch auch Zott verweigerte die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ und stand foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen nicht für ein Gespräch zur Verfügung.
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Die Auszeichnung "Goldener Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge ging in diesem Jahr an die Milchschnitte.
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„Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero – und unterstreicht die Botschaft mit allerlei Spitzensportlern in den Werbekampagnen ...
Foto: Foodwatch
„Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero – und unterstreicht die Botschaft mit allerlei Spitzensportlern in den Werbekampagnen ...
Foto: Foodwatch
... doch auch Zott verweigerte die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ und stand foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen nicht für ein Gespräch zur Verfügung.
Foto: Foodwatch
... doch auch Zott verweigerte die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ und stand foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen nicht für ein Gespräch zur Verfügung.
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Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen ist lauf Foodwatch mitverantwortlich für die Hungersnöte in der Dritten Welt.
Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen ist lauf Foodwatch mitverantwortlich für die Hungersnöte in der Dritten Welt.
Foto: dpa
Sinn der Wetten, so Studienautor Schumann, sei es ursprünglich gewesen, Händler gegen Preisschwankungen abzusichern. Bei dieser „nützlichen Spekulation“ schließen zum Beispiel Agrarhändler Verträge (Futures) über Warenlieferungen zu einem festen Preis und einem festen Termin in der Zukunft ab – was der Planungssicherheit dient. Bis zur Jahrtausendwende wurde das Gros solcher Future-Verträge von Produzenten und Verarbeitern geschlossen. Doch nach dem Platzen der Dotcom-Blase entdeckten Banken die spekulativen Rohstoff-Papiere als sichere Anlage. Die Deregulierung der Finanzmärkte machte den Rohstoff-Handel auch für institutionelle Anleger lukrativ, die kein Interesse an der Preisstabilität im physischen Handel haben, sondern vor allem auf langfristige Renditen aus sind.
Das mittlerweile erreichte Ausmaß dieser „legalisierten Preistreiberei“ belegt Foodwatch mit Zahlen von der Chicagoer Börse (CBOT): Lag der Anteil der rein zu spekulativen Zwecken gehaltenen Weizen-Kontrakten an der CBOT bis 1999 bei 20 bis 30 Prozent, so sind es heute bis zu 80 Prozent. Dabei sei die Zahl der gehandelten Futures völlig unabhängig von der verfügbaren Menge der physischen Ware und überschreite diese oft um ein Vielfaches. Für Schumann ist es eindeutig belegbar, dass die Future-Preise für eine nur virtuelle Lieferung die Tarife auf den Spotmärkten beeinflussen, wo die Rohstoffe tatsächlich gehandelt werden.
Die dreistesten Mogel-Lebensmittel
Platz 1: Wasabi Erdnüsse (Hersteller: The Lorenz Bahlsen Snack-World). Was fehlt: Wasabi (japanischer Meerrettich). Als Ersatz werden minderwertige Zutaten für den Geschmack verwendet - etwa Spirulina-Konzentrat (Algenkonzentrat), Aroma, Geschmacksverstärker und Farbstoff.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 2: Mini Keks Bolde "Schoko" (Hersteller: Biscuits Delacre). Wir vermissen die Schokoladenfüllung im Keks. Stattdessen müssen wir billigen Ersatz essen - Kakaocremefüllung mit Schokoladenimitat, unter anderem aus fettarmem Kakaopulver (3,7%), Zucker und gehärtetem Pflanzenfett hergestellt (Verpackung von 2009).
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 3: Combi Weiß in Salzlake 50 Prozent Fett (Hersteller: Efe Firat Feinkost). Hier fehlt echter Schafskäse aus Schafsmilch. Stattdessen findet sich in der Dose billiger Ersatz durch Analogkäse, der wie Schafskäse aussieht. Er enthält billiges Pflanzenfett statt Milchfett und Magermilch aus Kuhmilch statt Schafsmilch. Restaurants und Imbissbuden verwenden dieses Käseimitat gerne - und verkaufen es als Schafskäse.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 4: Surimi-Garnele (loser Verkauf). Hier handelt es sich um gepresstes Fischeiweiß in Garnelenform. Es gibt täuschend echte Garnelenimitate, in denen Fischeiweiß steckt, das nicht anders verwertbar ist. Zudem Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe und Hühnereiweiß. Guten Appetit!
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Hier zum Vergleich eine echte Garnele. Das Imitat wird immer wieder in Imbissen als "Surimi Garnele, gefangen" bezeichnet, was den Eindruck erwecken soll, es handele sich um echte Garnelen.
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Platz 5: Meeresfrüchte Cocktail mit Krebsfleischimitat (Einkauf bei Kaufhof). Für 40 Euro das Kilo erwarten wir 100 Prozent Meeresfrüchte wie Muscheln, Garnelen oder Tintenfische. Stattdessen wird das Produkt mit billigem Surimi (Krebsfleischimitat aus Fischmuskeleiweiß) gestreckt.
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Platz 6: Du darfst Putensalat mit Joghurtdressing (Hersteller: Unilever Deutschland). Hier bekommen wir nicht etwa 100 Prozent Putenfleisch. Stattdessen serviert uns der Hersteller zusammengefügte Fleischreste. Zum gewachsenem Putenfleisch kommen Form-Putenfleisch und das noch billigere Form-Hähnchenfleisch.
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Platz 7: Fol Epi Nuss (Hersteller: Fromageries Rambol). Statt 100 Prozent Käse gibt's hier billigen Schmelzkäse. Die sogenannte Schmelzkäsezubereitung besteht nur zu 65 Prozent aus Käse, ist mit Zusatzstoffen wie Schmelzsalzen (E452, E339: Phosphate) und Aromen versetzt - was bei Käse nicht erlaubt ist. Die Scheiben aus Schmelzkäse sind leicht mit echtem Schnittkäse verwechselbar.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 8: Mucci Vanilleeis (Aldi Nord). Vermisst wird echte Vanille und 100 Prozent Milchfett. Stattdessen billiger Ersatz durch überwiegend synthetisches Vanillin und Kokosfett. Das hat die Stiftung Warentest im aktuellen Vanilleeistest (Juni 2009) ermittelt.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 9: Pesto Basilico (Hersteller: Buitoni). Statt 100 Prozent Pesto (Pesto alla genovese) mit den original Zutaten wie Pinienkernen, Olivenöl, Parmesan und/oder Pecorino findet sich im Glas ein billiger Ersatz: Sonnenblumenöl statt Olivenöl (Olivenölanteil laut Zutatenliste unter zwei Prozent). Minderwertiges Cashewkernpulver statt Pinienkernen (Pinienkerne laut Zutatenliste weniger als zwei Prozent vorhanden). Kostengünstiger Hartkäse ersetzt zu Dreiviertel den Wert gebenden Pecorino (zwei Prozent). Aromen machen aus diesem traditionellen Produkt endgültig ein Imitat.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 10: Hähnchenschnitten Wiener Art (Hersteller: Vossko-Tiefkühlkost). Vermisst wird Hähnchenschnitzel aus einem Stück gewachsenem Fleisch. Stattdessen billiger Ersatz durch Verschnitt von kleinen Stücken aus Hähnchen- und Putenfleisch.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Platz 11: Bio-Vollkorn-Toastbrötchen (Hersteller: Proback, Aldi Nord). Wer denkt, hier handelt es sich um Vollkorntoast-Brötchen aus Vollkornmehl, irrt. Statt 90 Prozent Vollkornmehl im Mehlanteil wie in den Leitsätzen für Brot und Kleingebäck verlangt sind im Produkt nur 60 Prozent enthalten. Gestreckt wird mit Weizenmehl, gefärbt mit Gerstenmalzsirup.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
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Was liegt auf Ihrem Teller - Original oder Fälschung? Das ist, wie hier bei Garnelen, nicht immer leicht zu erkennen. Lebensmittelkonzerne nutzen das aus. Sehen Sie die größten Mogel-Lebensmittel - zusammengestellt von der Verbraucherzentrale Hamburg.
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Fotostrecken Wirtschaft
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„Eine Preiserhöhung um nur wenige Prozent entscheidet über Leben und Tod“, sagte Bode. Da die Menschen in den ärmsten Ländern bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden müssten, hätten Preissteigerungen oft schnell fatale Folgen. Der Foodwatch-Chef zitierte eine Weltbank-Studie, nach der während der Hochpreisphase 2007/2008 weltweit rund 100 Millionen mehr zusätzlich an Hunger leiden mussten.
Zockerei im Rohstoff-Kasino
In einem Offenen Brief fordert Foodwatch deshalb Deutsche-Bank-Chef Ackermann auf, sich nicht länger einer effektiven staatlichen Regulierung der Spekulation mit Nahrungsmitteln zu widersetzen, sondern sie aktiv zu unterstützen. Das Frankfurter Institut selbst solle beispielhaft vorangehen und in ihren Fonds auf jeglichen Handel mit Agrarrohstoffen verzichten.
Foodwatch bezieht sich dabei auf ein Versprechen der Deutschen Bank selbst. Im Bericht des Instituts über „gesellschaftliche Verantwortung“ heißt es, das Geldhaus wolle „ökologisch und sozial möglichst verantwortlich“ handeln. Doch dieser hehre Anspruch, so der Offene Brief, stehe bislang in krassem Gegensatz zur Geschäftspolitik der Bank.
Auch an die europäischen Regierungen adressiert Foodwatch Forderungen. „Die Zockerei im Rohstoff-Kasino muss durch Spielregeln eingedämmt werden“, sagte Bode. Doch anstatt einzuschreiten, gäbe die Politik nur den „Tanzbären der Banken“. Das Verhalten von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) nannte er jämmerlich. Ihre Forderungen nach Eindämmung der Spekulation habe sie, wohl nach Einflüsterungen der Agrarlobby, immer weiter abgeschwächt.
Abhilfe kann nach Ansicht von Foodwatch nur ein Ausschluss institutioneller Investoren von Rohstoffgeschäften schaffen. Die Verbraucherorganisation macht sich zudem dafür stark, Publikumsfonds für Agrar- und Energierohstoffe zu verbieten.
Die Deutsche Bank zeigte sich zumindest am Dienstag nicht einsichtig. Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen, so das Institut, seien vor allem auf Wetterereignisse, die steigende Nachfrage aus den Schwellenländern sowie den wachsenden Bedarf an Biodiesel zurückzuführen.
Foodwatch indes will den Druck auf das Institut jetzt erhöhen. Verbraucher können sich mit einer E-Mail an der Kampagne „Hände weg vom Acker, Mann“ beteiligen.
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