Dienstag, 22. März 2011

Manufactured landscapes — von Jennifer Baichwal



Regie: Jennifer Baichwal
Mit: Edward Burtynsky

Die kanadische Regisseurin Jennifer Baichwal begleitet den Fotografen Edward Burtynsky bei seiner Arbeit als Dokumentarist 'menschgemachter Landschaften'. Burtynsky hatte anfänglich Mienen in Kanada fotografiert, wobei er sich für die durch den Menschen veränderte Landschaft interessierte. Seine künstlerische Arbeit weitete sich darauf in andere Teile der Welt aus: er fotografierte durch Chemikalien verfärbte Flüsse, Strände voll havarierter Schiffe oder riesige Fabrikhallen.

Die Anfanssequenz des Films, eine mehrminütige Kamerafahrt (des kanadisch-schweizerischen Kameramanns Peter Mettler) durch eine chinesische Produktionshalle ohne einen einzigen Schnitt macht die unfassbare Dimension dieser Produktionsstätten bewusst. China als Werkbank der Welt steht im Zentrum des Films. Ein Film, der im Zuschauer fast schon körperlich Sprachlosigkeit und Grauen hervorruft. Wie betäubt ist man sich nach diesem Film bewusst: an jedem Stecker den man im Haushalt verwendet, jedem Nasenspray, jedem Computer den man kauft, klebt Blut und Schweiss anderer Menschen und leidet die Umwelt.

Wenn man den Film gesehen hat, fragt man sich einmal mehr: wie können wir uns und die Welt retten? Ist es schon zu spät? Wann endlich wachen wir auf? Und was sind die Alternativen, wenn man versuchen will, den Teufelskreis zumindest teilweise zu durchbrechen? (nb)

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