Montag, 24. Oktober 2011

1.4 million sex slaves in the world today

aus Aljazeera: english.aljazeera.net/programmes/slaverya21stcenturyevil/2011/10/20111010134454998749.html



There are an estimated 1.4 million sex slaves in the world today; most of them are women, although there are some men and many thousands of children.
"They didn't listen. They kept bringing me clients and telling me that I had a huge debt towards them. For the fact they paid for my visa, passport and tickets."

Dorina, a former sex slave from Moldova
These women do not voluntarily enter prostitution, but have been forced under the threat of violence to have sex with men who pay their 'owners'.
Sex slavery is present in every country of the world.
In some cases, categorised as 'domestic', women are sold into brothels within their own country. But international sex trafficking of women and children is on the rise.
In this episode, Al Jazeera's Rageh Omaar investigates the enslavement and trafficking of women from Moldova, the poorest country in Europe, to wealthier European countries, in particular to the red light district of Amsterdam, one of Europe's most profitable sex markets and a major international tourist attraction.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Foodwatch-Die Hungermacher Report 2011

http://www.fr-online.de/blob/view/11025054,7603625,data,foodwatch-Report_Die_Hungermacher_Okt-2011_ger.pdf.pdf



Einen Auszug daraus:

1. Hunger durch hohe Lebensmittelpreise
Wenn Menschen 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen –
und nicht nur 10 bis 20 Prozent, wie in den reichen Industrieländern –, dann sind Preissteigerungen für Getreide, Brot und andere Grundnahrungsmittel für sie eine existenzielle Bedrohung. 2011 waren Weizen, Mais und Reis im weltweiten Durchschnitt nach Abzug der Inflation 150 Prozent teurer als im Jahr 2000. Allein 2010 wurden durch höhere Nahrungsmittelpreise 40 Millionen Menschen zusätzlich zu Hunger und absoluter Armut verdammt.
Die Spekulationen mit Lebensmitteln wie Mais, Soja und Weizen an Rohstoffbörsen stehen im dringenden Verdacht, diese Armut und den Hunger mitverursacht zu haben. Das geht uns alle an. Denn wenn wir in einen Pensionsfonds oder eine Lebensversicherung einzahlen, finanzieren wir über unsere Altersvorsorge möglicherweise auch die Spekulation auf steigende Lebensmittelpreise. Obwohl Banken und Versicherungen jeden Verdacht von sich weisen: Es gibt immer mehr stichhaltige Belege, dass die Geldanlage auf den Märkten für Rohstoffe und Lebensmittel Hunger verursacht.

2. Rohstoffhandel als Kapitalanlage
Seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts sind die Rohstoffmärkte – von Metallen über Rohöl bis hin zu Weizen, Mais und Soja – ein bevorzugtes Ziel von Kapitalanlegern. Eine wachsende Weltbevölkerung und die weltweite wirtschaftliche Expansion würden stetige Nachfrage nach Rohstoffen schaffen und deshalb den Kauf von Rohstoffen zu einem lohnenden Geschäft machen – so lauten die Werbeversprechen der Finanzinstitute, und mit dieser Erwartung investieren die Anleger. Mittlerweile haben Pensionsfonds, Versicherungen, Stiftungen und eine große Zahl von individuellen Investoren mehr als 600 Milliarden Dollar an den Rohstoffbörsen angelegt.


3. Börsen brauchen Spekulanten
Allerdings handelt es sich bei diesen Investitionen nicht etwa um die Beteiligung an Rohstoffunternehmen oder Agrarbetrieben.
Die Anleger kaufen vielmehr die an den Rohstoffbörsen gehandelten sogenannten Futures. Dabei handelt es sich um Verträge über Rohstoffkäufe oder -verkäufe, die zu einem Termin in der Zukunft abgewickelt werden.
Traditionell dienen diese Verträge den Anbietern und Verarbeitern von Rohstoffen zur Preisabsicherung zukünftiger Geschäfte. Nur so können sie mit Produkten, die – wie Rohstoffe – starken Preisschwankungen unterliegen, sicher kalkulieren. Ein Brotfabrikant kann sich so zum Beispiel eine Weizenlieferung in sechs Monaten zu einem festen Preis reservieren, damit er für seine Brotproduktion keine Verluste fürchten muss.
Damit Käufer und Verkäufer immer genug Abnehmer und Anbieter für Geschäfte in der Zukunft finden, ist es erforderlich, dass es genügend Akteure gibt, die ausschließlich mit diesen Futures handeln und damit Geld verdienen wollen, und die mit dem eigentlichen physischen Geschäft nichts zu tun haben. Diese Rolle füllen die Spekulanten aus. Sie sind – in einer gewissen Anzahl – unverzichtbar, damit Börsen überhaupt funktionieren können.

4. und noch viel mehr...

Frankfurter Rundschau › Wirtschaft Foodwatch-Report „Hungermacher“ Ackermann

Aus der
Foodwatch kritisiert die Spekulation mit Agrarrohstoffen und fordert eine Regulierung. Die Verbraucherorganisation ist sicher, dass die Wetten auf Mais, Soja und Weizen die Preise in die Höhe treiben.
Für Foodwatch ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ein „Hungermacher“. So jedenfalls ist die aktuelle Studie der Verbraucherorganisation über Spekulation mit Agrarrohstoffen überschrieben, in der Ackermann stellvertretend für die Zunft der Investmentbanker frontal angegangen wird. Als Chef eines der größten Institute und Vorsitzender des Weltbankenverbandes IIF trage Ackermann „persönlich Mitschuld daran, dass Menschen in den ärmsten Ländern Hunger leiden und daran sterben“, sagte Foodwatch-Chef Thilo Bode am Dienstag bei der Vorstellung des Reports in Berlin.
Die vom Wissenschaftsjournalisten und Buchautor Harald Schumann für Foodwatch erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Investmenthäuser wie die Deutsche Bank und Goldman Sachs sowie die Verwalter von Versicherungen, Pensionsfonds und Stiftungen durch ihre Wetten auf Mais, Soja und Weizen die Preise treiben. „Die These der Finanzindustrie, dass Spekulation keinen Einfluss auf die Preise hat, ist nicht zu halten“, sagte Schumann.
Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen ist lauf Foodwatch mitverantwortlich für die Hungersnöte in der Dritten Welt.
 
Sinn der Wetten, so Studienautor Schumann, sei es ursprünglich gewesen, Händler gegen Preisschwankungen abzusichern. Bei dieser „nützlichen Spekulation“ schließen zum Beispiel Agrarhändler Verträge (Futures) über Warenlieferungen zu einem festen Preis und einem festen Termin in der Zukunft ab – was der Planungssicherheit dient. Bis zur Jahrtausendwende wurde das Gros solcher Future-Verträge von Produzenten und Verarbeitern geschlossen. Doch nach dem Platzen der Dotcom-Blase entdeckten Banken die spekulativen Rohstoff-Papiere als sichere Anlage. Die Deregulierung der Finanzmärkte machte den Rohstoff-Handel auch für institutionelle Anleger lukrativ, die kein Interesse an der Preisstabilität im physischen Handel haben, sondern vor allem auf langfristige Renditen aus sind.
Das mittlerweile erreichte Ausmaß dieser „legalisierten Preistreiberei“ belegt Foodwatch mit Zahlen von der Chicagoer Börse (CBOT): Lag der Anteil der rein zu spekulativen Zwecken gehaltenen Weizen-Kontrakten an der CBOT bis 1999 bei 20 bis 30 Prozent, so sind es heute bis zu 80 Prozent. Dabei sei die Zahl der gehandelten Futures völlig unabhängig von der verfügbaren Menge der physischen Ware und überschreite diese oft um ein Vielfaches. Für Schumann ist es eindeutig belegbar, dass die Future-Preise für eine nur virtuelle Lieferung die Tarife auf den Spotmärkten beeinflussen, wo die Rohstoffe tatsächlich gehandelt werden.
„Eine Preiserhöhung um nur wenige Prozent entscheidet über Leben und Tod“, sagte Bode. Da die Menschen in den ärmsten Ländern bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden müssten, hätten Preissteigerungen oft schnell fatale Folgen. Der Foodwatch-Chef zitierte eine Weltbank-Studie, nach der während der Hochpreisphase 2007/2008 weltweit rund 100 Millionen mehr zusätzlich an Hunger leiden mussten.
Zockerei im Rohstoff-Kasino
In einem Offenen Brief fordert Foodwatch deshalb Deutsche-Bank-Chef Ackermann auf, sich nicht länger einer effektiven staatlichen Regulierung der Spekulation mit Nahrungsmitteln zu widersetzen, sondern sie aktiv zu unterstützen. Das Frankfurter Institut selbst solle beispielhaft vorangehen und in ihren Fonds auf jeglichen Handel mit Agrarrohstoffen verzichten.
Foodwatch bezieht sich dabei auf ein Versprechen der Deutschen Bank selbst. Im Bericht des Instituts über „gesellschaftliche Verantwortung“ heißt es, das Geldhaus wolle „ökologisch und sozial möglichst verantwortlich“ handeln. Doch dieser hehre Anspruch, so der Offene Brief, stehe bislang in krassem Gegensatz zur Geschäftspolitik der Bank.
Auch an die europäischen Regierungen adressiert Foodwatch Forderungen. „Die Zockerei im Rohstoff-Kasino muss durch Spielregeln eingedämmt werden“, sagte Bode. Doch anstatt einzuschreiten, gäbe die Politik nur den „Tanzbären der Banken“. Das Verhalten von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) nannte er jämmerlich. Ihre Forderungen nach Eindämmung der Spekulation habe sie, wohl nach Einflüsterungen der Agrarlobby, immer weiter abgeschwächt.
Abhilfe kann nach Ansicht von Foodwatch nur ein Ausschluss institutioneller Investoren von Rohstoffgeschäften schaffen. Die Verbraucherorganisation macht sich zudem dafür stark, Publikumsfonds für Agrar- und Energierohstoffe zu verbieten.
Die Deutsche Bank zeigte sich zumindest am Dienstag nicht einsichtig. Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen, so das Institut, seien vor allem auf Wetterereignisse, die steigende Nachfrage aus den Schwellenländern sowie den wachsenden Bedarf an Biodiesel zurückzuführen.
Foodwatch indes will den Druck auf das Institut jetzt erhöhen. Verbraucher können sich mit einer E-Mail an der Kampagne „Hände weg vom Acker, Mann“ beteiligen.

Darwin's nightmare



Darwin’s Nightmare ist ein französisch-belgisch-österreichischer Dokumentarfilm des österreichischen Regisseurs Hubert Sauper aus dem Jahr 2004. Der vielfach preisgekrönte Film dokumentiert die ökologische und wirtschaftliche Katastrophe am ostafrikanischen Viktoriasee, die angeblich durch das Aussetzen des Nilbarsches erfolgt. Der Titel Darwins Alptraum wurde lediglich in Deutschland verwendet, in Österreich und der Schweiz lief der Film unter seinem Originaltitel Darwin’s Nightmare. Filmpremiere war am 20. Januar 2005.

Links

Alternative Playlist: http://www.youtube.com/playlist?list=PLB9754BA0BA7DC2EB


http://de.wikipedia.org/wiki/Darwin’s_Nightmare
http://www.imdb.com/title/tt0424024/

Flow - Water Privatization



Flow: For Love of Water is a 2008 documentary film directed by Irena Salina produced by Steven Starr and co-produced by Gill Holland and Yvette Tomlinson . The film features interviews with water and community activists Maude Barlow, Peter Gleick; and, scientists Ashok Gadgil, Rajendra Singh, and Vandana Shiva. The film won the Grand Jury Award at the Mumbai International Film Festival.

The film concentrates on the big business of privatization of water infrastructure which prioritizes profits over the availability of clean water for people and the environment. Major businesses depicted in the film are Nestle, The Coca-Cola Company, Suez, and the International Monetary Fund (IMF).

It competed in the Documentary Competition at the 2008 Sundance Film Festival.

Alternative Playlist: http://www.youtube.com/playlist?list=PL9472CC9C109F98B1

Montag, 17. Oktober 2011

Zeitgeist Addendum

Bei all diesen Geldkritiken möchte ich gern auf diesen sehr fundamentalen Vortrag verweisen:
http://meandthesociety.blogspot.com/2011/02/grundkurs-marktwirtschaft.html

Das Problem ist nicht das Geld, sondern die ihm zugrunde liegende Vorstellung eines abstrakten Werts. Das Geld entsteht aus der Logik der Wertverwertung aka Marktwirtschaft, genau so deren Geldschöpfung durch Privatbanken und der Kredit. Die Marktwirtschaft könnte ohne eine solche Geldschöpfung und den Kredit gar nicht exisiteren: Hörst du hier



Zeitgeist: Addendum ist ein von Peter Joseph 2008 produzierter Film, der mit den Mitteln eines Dokumentarfilms Betrachtungen des 2007 erschienenen Films Zeitgeist, Der Film desselben Regisseurs vertieft und ergänzt.[1] Der Film behandelt das amerikanische Federal Reserve System, die CIA, Regierungsformen, Religionen und die Unternehmens- und Wirtschaftssituation der Welt an Beispielen der USA. Er schlussfolgert eine diesen Institutionen innewohnende Korruption, die der Menschheit insgesamt nur schädlich sein kann und abgelöst werden sollte. Der Film beschreibt das „Venus Project“ als nicht perfekte, aber heutzutage mögliche Lösung.

Dem Regisseur Peter Joseph zufolge versucht der Film die Ursachen der überall vorhandenen, gesellschaftlichen Korruption aufzudecken und gleichzeitig eine Lösung anzubieten. In dieser Schlussfolgerung betont der Film, dass jegliche Glaubenssysteme immer ein Bedürfnis von Abhängigkeit erzeugten. Es werden konkrete Möglichkeiten dargestellt, wie das derzeitige Geldsystem geschwächt werden kann. Der Film schlägt verschiedene Ansätze vor, die zu einer „sozialen Transformation“ führen sollen; unter anderem Boykott der großen Banken, die das Federal Reserve System ausmachen, Ausblenden der Mainstream-Massenmedien, Boykott des Militärs und Ausstieg aus der Energieabhängigkeit den großen Energiekonzernen gegenüber.

Deutsch:


Englisch:

Plastic Planet



Werner Boote reist um die Welt, beobachtet und befragt Menschen bei ihrem Leben inmitten von Plastik: von Familien in ihren Einfamilienhäusern in Österreich und den USA bis hin zu solchen in einfachsten Hütten in Kolkata. Er führt Interviews mit Sprechern der Kunststoffindustrie und mit Wissenschaftlern, die über die gesundheitlichen Gefahren von Zusatzstoffen - insbesondere Weichmachern - sprechen.

Alternativer Link: http://youtu.be/DoNu8hTOBag

"Kein Heim für Plastik", wie lebt es sich ohne Plastik: http://www.keinheimfuerplastik.at/

Die Holzzahnbürste, ein Testbericht: http://biosfaire.wordpress.com/2011/08/31/kampf-dem-plastik-3testbericht-3-holzzahnburste/
kann man ua hier kaufen: Link

weitere Plastik-Doku "Plastik über alles":

Alternativer Link: http://youtu.be/TKI3h5vy8Wk

Freitag, 14. Oktober 2011

Schmutzige Schokolade

Diese Dokumentation zeigt, dass die Schokoladen-Industrie Kinderhandel und Kinderarbeit zumindest duldet. Denn sonst müssten die Hersteller mehr unternehmen, und wirklich nur von Herstellern kaufen, bei denen garantiert keine Kinder arbeiten.
Ferrero, Guylian, Hofbauer, Lindt, Mars, Milka, Nestlé, Storck oder Suchard schneiden weiterhin bei Ökologie, Soziales und Tierschutz nur mit „Kritisch" oder „Ungenügend" ab.

http://www.thedarksideofchocolate.org/



Alternative Playlist: http://www.youtube.com/view_play_list?p=62B54258E85B0C2E

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Working Man's Death

Workingman’s Death ist ein Dokumentarfilm von Michael Glawogger aus dem Jahr 2005. Er zeigt fünf Beispiele körperlicher Schwerstarbeit unter extremen Bedingungen an verschiedenen Orten der Erde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Workingman%E2%80%99s_Death

Working Man's Death - Ghosts


Working Man's Death - Lions


Working Man's Death - Brothers


Working Man's Death - Heroes


Working Man's Death - Zukunft und Epilog


hier noch eine Alternative Playlist auf deutsch mit Kommentaren: http://www.youtube.com/playlist?list=PL4D21CAE2350755B2

Wie man eine Revolution startet

Aus Sein.de:
http://www.sein.de/gesellschaft/politik/2011/wie-man-eine-revolution-startet-1-das-camp.html


The Official Website of the GA at #OccupyWallStreet http://nycga.cc/

Teil 1: Das Camp

Das Protest-Camp hat sich als ein zentraler Teil der Revolution in Ägypten herausgestellt. Es ist unmöglich zu sagen, was aus den Bewegungen um die Lager von Spanien und Griechenland werden wird, die zum Teil inzwischen geschlossen sind, aber es ist völlig klar, dass ihre Methoden imstande sind, das Bewusstsein zu transformieren (vor allem bei der jüngeren Generation), Entschlossenheit zu fördern und eine bessere Zukunft nicht nur möglich, sondern plausibel erscheinen zu lassen.
Camps sind inzwischen auf der ganzen Welt entstanden, und haben Protestbewegungen und Community-Aktivismus zu neuer Stärke verholfen, wo immer sie erschienen sind. Diese folgenden Ratschläge basieren auf persönlichen Erfahrungen aus den Lagern in Barcelona und New York City, Gespräche mit Campern aus Madrid und Madison und Recherche in anderen Lagern, rund um die Welt.

Der Anfang

Die frühen Phasen des Lagers beinhalten intensive Planung. Obwohl die Lager in Tahrir und Spanien weitgehend von Grund auf improvisiert wurden, entstanden sie aus Protesten, die seit Monaten geplant waren. Das Erste, was zu tun ist, ist, eine große Protestaktion abzuhalten, und dazu alle eure Freunde mitzubringen.
Wählt ein Datum, eine Uhrzeit (einem Freitag wäre wahrscheinlich ideal) und einen öffentlichen Raum in einem zentralen Bereich des politischen Interesses, mit viel Fußgängerverkehr. Konzentriert euch auf lokale politische Fragen, welche die Bevölkerung aktivieren kann: in den aktuellen Lagern ging es zum größten Teil um Sparmaßnahmen der Politik, und obwohl sie inzwischen gewachsen sind, und größere gesellschaftliche Kritik umfassen, haben auch sie mit lokalen Themen begonnen. Ihr braucht auch einen Rechtsberater, oder zumindest jemanden, der sich gut mit Demonstrations-Recht und der Nutzung öffentlichen Raums auskennt. Nutzt Social Media Networks, um so viele Menschen wie möglich zu mobilisieren: Ihr braucht wahrscheinlich mindestens 100 ernsthafte Kameraden mit gemischten Fähigkeiten und vollem Engagement. Bringt Zelte, Schlafsäcke, warme Kleidung und Bettzeug mit - ihr werdet draußen schlafen.
Während der ersten Protest-Kundgebungen errichtet ihr eure Zelte, Betten, etc. Bereitet sie so, dass ihr dort eine lange Zeit bleiben könntet. Denn ihr werdet eine lange Zeit bleiben. Die ersten 72 Stunden sind entscheidend, jeder wird bleiben müssen, bis das Lager gut etabliert ist und die Reaktion der Polizei herausgefunden wurde. Revolutionen kennen keine Krankschreibungen, Arbeitsplätze zum Glück schon.


Die zentrale Versammlung

Alle wichtigen Entscheidungen müssen von der Gruppe gemacht werden, nicht von Individuen - das Lager kann keine Repräsentanten und keine Anführer gebrauchen. Alle Entscheidungsfindung erfolgt durch die Vollversammlung - ein Konsens-Prozess, in dem Ideen, Vorschläge und Entscheidungen von Grund auf erarbeitet werden. Die Methode der Vollversammlung wird in einem anderen Artikel näher beschrieben.

Vorposten der neuen Welt

Nachdem das Lager aufgebaut ist, werdet ihr wollen, dass es ein freier Ort wird, ein kleiner Vorposten der besseren Welt, die da kommen wird. Macht Kunstwerke, Plakate, Spielstätten, Umsonstläden und Infostände. In Spanien und den USA haben die Lager über Strom-Generatoren Computer, Internet und Kommunikations-Stationen eingerichtet. Auf dem Plaza Catalunya haben Indignados Baumhäuser, eine Bühne, ein Tattoo-Studio, einen kostenlosen Friseursalon und vieles mehr gebaut. Sie haben Statuen mit Masken, Bandanas und farbigen Lack verschönert. Wie sieht es in eurer Stadt aus? Was werdet ihr bauen? Zeigt den Leuten, wie eine freie Gesellschaft aussieht, während ihr euch selbst beibringt, wie man eine errichtet.
Gebt genau jene Gratis-Leistungen, welche die Stadt oder das Land wegkürzt, um zu zeigen, was dabei verloren geht, und was die Menschen einander geben können. Im New Yorker Protest-Camp zum Beispiel haben wir eine kostenlose eins-nehmen-eins-geben-Bibliothek, da die Stadt das Budget für die öffentlichen Bibliotheken zusammengestrichen hat. Zeigt mit euren Aktionen, dass Menschen, die ihre Bemühungen und ihre Ressourcen teilen, alles erschaffen können.
Es ist auch wichtig, aktiv zu bleiben: Es ist einfach, nur mit euren Freunden im Lager rumzuhängen, und ihr werdet das auch oft tun, aber stellt sicher, dass ihr aktiv die Gemeinschaft mitgestaltet. Organisiert Proteste, schließt euch mit lokalen Organisationen kurz, die zu den gleichen Fragen arbeiten. Sorgt dafür, dass im Camp jeden Tag etwas geschieht: dreht Dokumentationen, gebt Workshops, veranstaltet Tanzpartys etc. Machen es zu einem Raum des erweiterten Bewusstseins und der spontanen Möglichkeiten.
Es gibt ein paar wichtige Prinzipien, die ihr vielleicht beachten möchtet, um das Lager erfolgreich zu machen:

Keine Gewalt

Der Staat produziert Gewalt, die Menschen wollen Frieden. Verwendet zivilen Ungehorsam, friedliche Vergeltung und freie Rede, aber niemals Gewalt oder Zerstörung. Wenn die Polizei den Campern Gewalt zufügt, stärkt dies nur eure Unterstützung in der Bevölkerung und demonstriert die Absichten und Methoden des Staates.

Befolgt das Gesetz

Keine Drogen, kein öffentliches Besaufen, keine Gesetzesbrüche in eurem Lager. In den USA sind sowohl die Medien und das Gesetz sehr kritisch bei Drogenkonsum und wenig tolerant bei der improvisierten Nutzung des öffentlichen Raumes. Die Polizei und die Medien werden jeden Vorwand nutzen, um euch zu marginalisieren. Lasst das nicht zu. Demonstriert, wie Macht funktioniert, indem ihr die Polizei dazu bringt, die Gesetze zu brechen.

Social Media für die Verbreitung, aber nicht für die Diskussion

Twitter und Facebook sind unglaubliche Werkzeuge zur Verbreitung von Informationen über die öffentlichen Sitzungen, Proteste, Manifeste, Artikel, etc. Verwendet sie so viel wie möglich, aber verwendet sie nicht zur Debatte von Taktik, Plänen oder Ideen. Sie sind schlecht für die Herstellung von Konsens geeignet, und außerdem ist es viel einfacher für die Polizei einem Hashtag folgen, als in euer Zelt zu kommen. Und die Polizei wird es versuchen: Bei Bloombergville zeigte sich ein Undercover-Cop der behauptete ein "Agent" von MSNBC zu sein. Er fragte uns nach unseren Protest-Plänen und wollte mit dem „Anführer" sprechen (tip: Wer nach dem "Anführer" fragt, ist meist ein cop). Plant alles persönlich, und verbreitet die Botschaft dann wie ein Lauffeuer über das Internet.

Anonym: Keine Anführer, keine Hierarchie

Anführer können inhaftiert, entehrt, abgelehnt, sogar getötet werden. Anonym zu handeln bewahrt euch davor, ein Ziel der Polizei zu werden, und ohne eine offensichtliche symbolische Führung wächst eure Zahl in den Köpfen der Öffentlichkeit. Wenn ihr glaubt, eine Bewegung braucht einen Anführer, fragt euch: Wie weit haben irgendwelche Führer das Volk bis jetzt gebracht?

Heißt jeden willkommen, lasst alle sprechen

Zweifellos werden Zugedröhnte und seltsame Menschen zu euch kommen: Wenn sie das Megafon wollen, dann lasst sie reden (mindestens einmal). Die Menschen werden gegen sie stimmen. Ich habe das bei drei verschiedenen Gelegenheiten in Barcelona gesehen. Ich sah auch eine Gruppe von Kindern in einer Vollversammlung, die zu der Menge sprechen durfte. Der Umgang mit konfrontativen Menschen gibt euch Solidarität als Gruppe und das Verständnis für die Schwierigkeiten, die solche Außenseiter in unserer Gesellschaft durchleben müssen. Und die Schönheit des Camps ist, dass es euch erlaubt, genau das zu üben, für was ihr kämpft: eine Gesellschaft, in der jeder willkommen ist, angehört wird und respektiert ist.

Teil (2): Die Vollversammlung

In den Camps in Spanien und den USA wurde eine Technik zur demokratischen Entscheidungsfindung verfeinert, die sich als ebenso effektiv wie inspirierend erwiesen hat: Die Vollversammlung. Alle wichtigen Entscheidungen sowohl in Madrid als auch in den USA werden auf diese Weise getroffen. In diesen Versammlungen wird nicht gewählt, sondern es wird Konsens hergestellt. Jeder Teilnehmer hat dabei ein absolutes Veto-Recht, es werden nur Entscheidungen getroffen, die alle tragen können. Wie funktioniert eine solche Versammlung?


Kollektives Denken

Die Vollversammlung in Madrid hat einen Text veröffentlicht, der mit folgenden Sätzen beginnt:
„Nach unserem Verständnis ist das kollektive Denken diametral entgegengesetzt zu der Art des Denkens, die durch das gegenwärtige System propagiert wird. Dies macht es zunächst schwer, sich daran zu gewöhnen und es anzuwenden. Wenn eine Entscheidung zu treffen ist, so ist die normale Reaktion von zwei Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, konfrontativ zu werden. Jede/r von ihnen verteidigt seine/ihre Meinung mit dem Ziel, den Gegner zu überzeugen, bis die eigene Meinung gewonnen hat oder allenfalls ein Kompromiss erreicht wurde.
Das Ziel des kollektiven Denkens auf der anderen Seite, ist zu konstruieren. Das heißt, zwei Menschen mit unterschiedlichen Ideen arbeiten zusammen, um etwas Neues aufzubauen. Es ist daher keine Frage von „meine Idee oder deine", sondern zugrunde liegt die Vorstellung, dass zwei Ideen zusammen etwas Neues erschaffen, etwas, das keiner von beiden vorher hätte planen können.
Das kollektive Denken wird geboren, wenn wir verstehen, dass alle Meinungen - unsere eigenen Meinungen wie auch fremde - bei der Erzeugung von Konsens berücksichtigt werden müssen und dass eine Idee, wenn sie einmal indirekt konstruiert wurde, uns verwandeln kann."


Was ist Konsens?

Konsens ist die Entscheidung einer Gruppe, zu der es keine direkten Gegenstimmen gibt und die von allen mit getragen wird. Im Idealfall sind alle Standpunkte und Anliegen berücksichtigt, dies mag im Einzelfall aber nicht immer völlig zutreffen. Eine Entscheidung gilt als akzeptiert, wenn alle Teilnehmer einwilligen, die Entscheidung mit zu tragen und persönlich für sie einzustehen.
Direkter Konsens besteht, wenn alle Teilnehmer einem Vorschlag direkt zustimmen können.
Indirekter Konsens wird hergestellt, indem verschiedene Standpunkte zu einem Vorschlag diskutiert werden, der keinen direkten Konsens erreichen konnte.
Alle Teilnehmer haben absolutes Veto-Recht gegen alle Entscheidungen. Es soll nach Möglichkeit nicht gewählt werden, da beim Wählen immer ein Teil der Wähler nicht berücksichtigt wird und die Mehrheit stets alle Entscheidungen trifft, wobei Minderheiten vernachlässigt werden. Mehrheitswahl wird als ein wichtiges Mittel der Unterdrückung begriffen und soll in Vollversammlungen nach Möglichkeit nicht stattfinden. Die Entscheidungen sollen von allen getragen und unterstützt werden.
In New York ist man dazu übergegangen, nach mehrmaligem Überarbeiten eines Vorschlags, der immer an einem oder wenigen Vetos scheitert, eine Wahl mit 9/10tel-Mehrheit einzuführen. Der Grund ist, dass bestimmte Gruppierungen versuchen könnten, die Entscheidungsfindung zu blockieren. Eine 9/10tel-Mehrheit wurde von der Vollversammlung als eine Hürde angesehen, die hoch genug ist, so dass eine Wahl der Unfähigkeit zu handeln vorzuziehen ist.


Wie es funktioniert

Die Vollversammlungen in Madrid und New York unterscheiden sich leicht, hier wird immer der komplexere Vorschlag berücksichtigt. Generell sollte dies als ein Baukasten angesehen werden, der nach den Anforderungen modifiziert werden kann.
Eine Vollversammlung ist also ein Treffen, mit dem Ziel, einen Konsens zu erzeugen, der das gemeinsame Interesse der Gruppe ausdrückt. Sie dient der Information, Reflexion und der Entscheidungsfindung.
Außerhalb dieser Vollversammlung existieren Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen, welche die Entscheidungen der Vollversammlung ausführen und ihrerseits Vorschläge erarbeiten, welche dann in der Vollversammlung vorgestellt werden. Die Arbeitsgruppen sind angehalten, Entscheidungen nach Möglichkeit selbst zu treffen. Alle Entscheidungen, die alle betreffen oder potenziell kontrovers sind, sind jedoch der Vollversammlung vorbehalten.
Wie in den Gruppen, so gibt es auch in der Vollversammlung keine Anführer und alle Teilnehmer haben die gleiche Stimme. Sehr wohl gibt es aber verschiedene rotierende Teams, die mit bestimmten organisatorischen Aufgaben betraut sind.
Jede Versammlung hat eine Agenda von Dingen, die anstehen, so wie eine Zeit, in der sonstige Dinge angesprochen werden können. Der Ablauf ist dabei immer ähnlich. Ein Sprecher kann einen Vorschlag machen, wo bei er sich darauf konzentriert, kurz und bündig darzustellen: Was wird vorgeschlagen? Warum wird es vorgeschlagen? Und, sollte der Vorschlag von der Versammlung angenommen werden: Wie kann er umgesetzt werden?
Die Teilnehmer signalisieren ihre Meinung zum Vorschlag durch eine Reihe von allgemeinen Handzeichen, die zu Beginn des Meetings erläutert werden. Wird ein Vorschlag angenommen, wird er entweder an die entsprechende Arbeitsgruppe zur Umsetzung weitergegeben, oder es wird, falls nötig, eine neue gegründet.
Alle Teilnehmer haben ein volles Veto-Recht. Nach jedem Vorschlag fragt der Moderator: „Gibt es Gegenstimmen?" Wenn ja, wird eine Liste mit Rednern erstellt. Alle Personen mit Veto werden angehört, eine Debatte mit Für- und Gegenpositionen entsteht. Kann nach allen Sprechern immer noch kein Konsens hergestellt werden, bilden sich zufällige kleine Gruppen unter den Teilnehmern, dort, wo diese gerade sitzen, die beraten, wie ein Konsens zustande kommen könnte. Die Vorschläge können in einer erneuten Sprecher-Runde vorgetragen werden.
Erreicht ein Vorschlag nach diesen zwei Runden noch immer keine Zustimmung, so wird die Arbeitsgruppe oder Person gebeten, mit einer Arbeitsgruppe einen neuen Vorschlag zu erarbeiten, der alle Standpunkte berücksichtigt. In der nächsten Versammlung wird dann erneut abgestimmt.


Die Handzeichen

Generell wird in den Vollversammlungen niemals dazwischengerufen. Stattdessen werden Handzeichen gebraucht, um dem Sprecher und dem Moderator zu signalisieren, wie wir darüber denken. Der Sprecher kann immer ausreden, sollte jedoch Teilnehmer zu Wort kommen lassen, wenn diese entsprechende Signale geben.
Zustimmung/Applaus - Die Hände werden neben dem Kopf gehalten, die Fingern vollführen schlängelnde Bewegungen. „Ich fühle mich gut mit dem Vorschlag. Ich stimme zu."

Ablehnung - Wie oben, nur das die Hände nach unten gehalten werden. „Ich bin nicht einer Meinung. Ich fühle das nicht. Aber nicht so stark, als dass ich ein Veto einlegen würde."

Weiß nicht - Die Hände vor den Körper, Naja-Geste. „Ich find's nicht grade großartig, habe aber auch nicht wirklich was dagegen."

Veto/Block - Arme vorm Körper verschränkt. Hände zu Fäusten. „Ich habe ein starkes Problem mit dem Gesagten. Ich kann diese Entscheidung nicht mit tragen."

Zeit/ Hatten wir schon! - Hände oder Unterarme werden vor dem Körper gerollt ('Auswecheln'-Zeichen vom Sport) „Das hatten wir schon. Wir haben es kapiert, machs kurz. Du brauchst zu lange. Komm auf den Punkt."

Information fehlt/ist falsch! - Ausgetreckter Zeigefinger wird gehoben. „Diese Information ist falsch. Ich habe eine wichtige Zusatzinfo." Dieses Zeichen wird nicht bei Einwänden oder Fragen benutzt, sondern nur, wenn man über zusätzliche Informationen verfügt, die dem Sprecher offenbar fehlen.

Prozess beachten! - Aus den Fingern geformtes Dreieck über dem Kopf. „Der Ablauf wird vom Sprecher nicht beachtet. Bitte auf das Thema und den Ablauf zurückkommen. Zeit einhalten"



Bei Konsens-Entscheidungen wird auf die Energie der Gruppe geachtet, die durch die Handzeichen sichtbar wird. Auch wenn es keine Vetos gibt, ist beispielsweise eine Entscheidung, die mit einer Mischung aus Zustimmung und Ablehnung zustande kommt, nicht wünschenswert.


Die Teams

Die folgenden Vorschläge sind für sehr große Versammlungen, bei kleineren können manche Positionen ganz weggelassen oder weniger stark besetzt werden.
Logistik-Team
Dieses Team sorgt für das Equipment (Wasser, Schreibkram etc.). Sie malt bei großen Versammlungen mit Kreide Bereiche für Sprecher, Teilnehmer und Moderator auf, sowie Gänge, durch welche man sich während der Versammlung bewegen kann. Sie kümmern sich um Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Sprechzeit-Team
Zwei bis vier Personen, die unter den Teilnehmern in den Gängen stehen. Sie sind gut gekennzeichnet. Sie notieren die Namen der Teilnehmer, die zu sprechen wünschen. Dabei wird vermerkt: 1) Bezieht sich das, was du sagen möchtest auf die aktuelle Diskussion? 2) Ist es eine direkte Antwort auf einen Vorredner? 3) Ist es eine Gegenposition (ein Block)?
Handelt es sich um einen themenfremden Beitrag, so wird der Sprecher für später vorgemerkt. Passt der Beitrag besser in eine der Arbeitsgruppen, so wird der Teilnehmer darauf hingewiesen, sie zunächst dort vorzutragen. Dieses Team gibt die Redewünsche weiter an die Sprechzeit-Koordinatoren.

Sprechzeit-Koordinatoren
Sie sammeln die Redewünsche des Sprechzeit-Teams und versuchen eine sinnvolle Reihenfolge herzustellen. Sie arbeiten auch als eine Art Filter. Haben etwa mehrere Sprecher dasselbe Anliegen, so wird versucht, zu vermitteln, um einen Sprecher zu finden, der das Thema gebündelt vorträgt. Sie geben die Liste an das Vermittlungs-Team.

Vermittlungs-Team
Drei Menschen, die mit dem Moderator zusammenarbeiten. Sie sind die Einzigen, die direkt mit dem Moderator sprechen, damit dieser nicht überhäuft wird und seine Konzentration behalten kann. Sie sind rund um den Moderations-Bereich aufgestellt und vermitteln zwischen den Teams und dem Moderator, erinnern den Moderator an Zeit und Ablauf, achten auf wichtige Handzeichen der Teilnehmer und weisen den Moderator darauf hin.

Moderatoren-Team
Der Moderator erklärt zu Beginn Ablauf und Thema der Versammlung, erklärt Konsens und die Handzeichen. Während der Versammlung ruft er die Sprecher auf, fasst Für- und Gegenpositionen zusammen und formuliert Positionen, die als Konsens festgehalten werden. Er weißt den Sprecher ggf. auf wichtige Handzeichen der Teilnehmer hin. Er hat außerdem die Aufgabe, eine offene und ruhige Atmosphäre zu bewahren und ggf. an den Sinn und das Ziel der Versammlung zu erinnern. Die Moderatoren rotieren.
Protokoll-Team
Fasst wesentliche Positionen sowie alle Konsens-Entscheidungen im Wortlaut schriftlich zusammen. Ihre Zusammenfassung wird zum Ende der Versammlung vorgetragen. Im Falle von Konsens-Entscheidungen kann das Protokoll-Team verlangen, dass die Entscheidung Satz für Satz wiederholt und jedem Satz einzeln zugestimmt wird.


Beispiel für einen Ablauf

1. Begrüßung. Erklärung der Teams. Erklärung von Konsens und Handzeichen
2. Arbeitsgruppen-Berichte: Die Arbeitsgruppen berichten, wenn sie möchten, kurz von ihren Aktionen seit der letzten Versammlung, was sie noch benötigen und als nächstes tun werden.
3. Bekanntmachungen: Teilnehmer können wichtige Informationen bekanntmachen. Keine Reden an dieser Stelle, nur Informationen.
4. Themenrunden: Hier werden Vorschläge vorgetragen und Entscheidungen getroffen.
Vorschläge werden angehört. Dann folgen Verbesserungsvorschläge. Dann Einwände. Der Vorschlag wird eventuell modifiziert zum Konsens freigegeben. Sollten Vetos bestehen, werden diese angehört, es folgen zwei Runden zur Berücksichtigung der Vetos. Gelingt kein Konsens, wird der Vorschlag überarbeitet.
5. Zusammenfassung und Ende der Versammlung
6. Offenes Forum/ Soap Box: Die „Bühne ist frei" für alle, die sprechen möchten, ohne dabei einen Vorschlag zu machen über den abgestimmt werden muss. Die Teilnehmer können gehen oder bleiben.

Wie viele Sklaven arbeiten für mich?

->>  http://www.slaveryfootprint.org/ 

Bei mir sinds 19...

Slavery Footprint

Montag, 10. Oktober 2011

A Place Called Chiapas

A Place Called Chiapas is a Canadian documentary of first-hand accounts of the Ejercito Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) the (Zapatista Army of National Liberation or Zapatistas) and the lives of its soldiers and the people for whom they fight. Director Nettie Wildtakes the viewer to rebel territory in the south west Mexican state of Chiapas, where the EZLN live and evade the Mexican Army.

Die Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN, deutsch: „Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung“) ist eine überwiegend aus Indigenas bestehende Guerillaorganisation in Chiapas, einem der ärmsten Bundesstaaten Mexikos, die am 1. Januar 1994 mit einem bewaffneten Aufstand erstmals öffentlich in Erscheinung trat und sich seitdem mit politischen Mitteln für die Rechte der indigenen Bevölkerung Mexikos, aber auch generell gegen neoliberale Politik und für autonome Selbstverwaltung einsetzt.



Alternativer Link: http://youtu.be/PKYL_GNQNa4

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Die Bank gewinnt immer!

Vor drei Jahren begann die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Banken hatten die Weltwirtschaft an den Abgrund geführt. Gerettet hat die Banken der Steuerzahler, mit enormen Geldbeträgen. Die WISO-Dokumentation will wissen, was sich seitdem geändert hat:



Alternativ Link: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1383764/Die-Bank-gewinnt-immer!

Das Video wurde aufgrund von einem "Rechtskonflikt" mit der Sparkasse (die in den ersten 3minuten dabei war) von Youtube entfernt.

15. Oktober - #OccupyParadePlatz

Paradeplatz am 15. Oktober besetzen!



http://echte-demokratie-jetzt.ch/article17
http://www.wearechange.ch/


Hier ein paar Bilder von Protesten auf der ganzen Welt:  http://www.boston.com/bigpicture/2011/09/global_protests.html?camp=fb

Montag, 3. Oktober 2011

Solidarität mit den Protestierenden wächst

Aus der Zeit: http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-10/wall-street-proteste


Die anhaltenden Proteste gegen die Macht der Wall Street gewinnen an Aufmerksamkeit. Prominente solidarisieren sich, die US-Fernsehsender schicken Übertragungswagen.

Occupy Wall Street, die Protestaktion von Wall Street-Kritikern an der Liberty Street in New York, findet langsam größere Resonanz. Mittlerweile haben auch die amerikanischen Medien die Proteste entdeckt. Und immer mehr Prominente solidarisieren sich mit den Demonstranten.

Die Proteste auf der Brooklyn Bridge am Samstag

Die Edelfeder der New York Times, Nicholas Kristof, der sonst über die Demonstrationen in Ägypten, Syrien und Libyen berichtet, fühlt sich an den Tahrir-Platz in Kairo erinnert: Es sei die gleiche Kohorte junger Menschen, die sich entfremdet fühlten und die Twitter und soziale Netzwerke nutzten, um ihren Protest zu organisieren, schreibt er in seiner Kolumne. Auch sie verurteilten das politische und ökonomische System als korrupt, taub und unverantwortlich.

Am Samstag hatten die Protestierenden die Brooklyn Bridge stundenlang lahmgelegt. Die Polizei nahm mehrere Hundert von ihnen fest. Anlass der Aktion war ein Demonstrationszug gegen Zwangsversteigerungen, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die Milliarden-Geldspritzen für Banken während der Finanzkrise. Die locker organisierte Bewegung "Besetzt die Wall Street" protestiert seit zwei Wochen in New York. Ihr Lager haben die Protestler in einem Park aufgeschlagen, das sich nahe des bei den Anschlägen des 11. September 2001 zusammengestürzten World Trade Center befindet.



Bislang hatten die amerikanischen Medien die Proteste weit gehend ignoriert. Nun ist aber auch das Fernsehen auf die Aktivisten aufmerksam geworden. Der Lokalsender NY1 hat einen Übertragungswagen postiert, die NBC ist vor Ort und TV-Linke wie Jon Stewart, Keith Olbermann, Rachel Maddow und Amy Goodman berichten. Geholfen hat auch, dass Prominente zur Liberty Street pilgern, darunter Susan Sarandon und Roseanne Barr, der Filmemacher Michael Moore und der Hip-Hop-Mogul Russell Simmons.

Die Protestierenden geben mittlerweile ihre eigene Zeitung heraus, das Occupied Wall Street Journal, das am Samstag in einer Erstauflage von 50.000 erschienen ist. Finanziert wird es von zwei Journalisten des Indypendent; Leitartikler ist Chris Hedges von Nation Institute. Inzwischen gibt es auch Protestaktionen in anderen Städten wie Boston, Los Angeles und Providence.

Am Sonntag haben Joseph Stiglitz und Jeff Madrick auf dem Platz zwischen Wall Street und World Trade Center gesprochen. Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz lehrt an der New Yorker Columbia University; Madrick arbeitet für das Roosevelt Institut, ein gemeinnütziger Verein, der progressive Ideen fördert. Es gebe einen Krieg gegen die Mittelklasse in Amerika, sagte Stiglitz. Die Banken hätten die politischen Prozesse gekarpert. Außerdem bräuchten die USA ein faires Steuersystem – will heißen: höhere Steuern für die Wohlhabenden. Er forderte die US-Bürger auf, mehr Druck auf die Abgeordneten auszuüben. "Wir müssen unsere Demokratie demokratisieren”, sagte Stiglitz.

Stiglitz sprach sich auch für eine Steuer auf Finanztransaktionen aus. Und auch die Federal Reserve müsse umstrukturiert werden, das seien Banker, die Banker kontrollieren. "Bis heute wissen wir nicht, wohin die Milliarden geflossen sind, um AIG zu retten", kritisierte Stiglitz.
Den Rednern an der Liberty Street ist es verboten, ein Megafon zu benutzen. Deshalb wird jeder Satz von den Zuhörern wiederholt, um ihn so für alle hörbar zu machen. Das verleiht den vielen Vorträgen eine gottesdienstähnliche Atmosphäre.

Und die Protestierenden sind gut organisiert: Wenn es dämmert, werden Donuts, Erdnussbutterbrote, Äpfel und Pizza verteilt. Der nahe Pizzaladen hat inzwischen den OccuPie special kreiert. Die Protestierenden sind bunt gemischt und kommen aus ganz Amerika. Joe, ein Arbeiter vom World Trade Center erklärt seine Solidarität. Zwei Soldaten sind hier, ein paar Ron-Paul-Anhänger, sogar die ersten Gewerkschaftler lassen sich blicken. Nancy Pelosi, die Fraktionschefin der Demokraten im Repräsentantenhaus, die am Sonntag in New York war, stattete zwar keinen Besuch ab, meinte aber immerhin, die Anliegen seien berechtigt.

Nachdem die New York Times den Demonstranten vorgeworfen hatte, die hätten keine echten Forderungen, werden nun überall Schilder mit Parolen hochgehalten, von "Enteignet die Banken” bis "Schafft die Fed ab”. Und auch die Forderung, den Indianerschlächter Andrew Jackson von dem 20-Dollar-Schein zu entfernen, wird aufrechterhalten.

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