Bioprodukte finden reißenden Absatz. Jahr für Jahr steigen die Umsatzzahlen. Aus den einstigen Bio-Idealen einer regionalen ressourcenschonenden Landwirtschaft ist längst eine globale Massenproduktion geworden. Autor Christian Jentzsch hat in mehreren Ländern hinter die Kulissen geschaut: Sein Film zeigt, wie widersprüchlich und fragwürdig moderne Bioprodukte mittlerweile sind.
Dienstag, 10. Juni 2014
Die Bio-Illusion – Massenware mit Öko-Siegel
Bioprodukte finden reißenden Absatz. Jahr für Jahr steigen die Umsatzzahlen. Aus den einstigen Bio-Idealen einer regionalen ressourcenschonenden Landwirtschaft ist längst eine globale Massenproduktion geworden. Autor Christian Jentzsch hat in mehreren Ländern hinter die Kulissen geschaut: Sein Film zeigt, wie widersprüchlich und fragwürdig moderne Bioprodukte mittlerweile sind.
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Montag, 2. Juni 2014
Water Makes Money
Vor 10-15 Jahren erhob sich eine Welle der Privatisierung unserer
Wasserversorgung und wälzt sich seither durch die ganze Welt. Die
nachhaltigen Folgen - u.a. von sauberem Wasser abgeschnittene
Armenviertel und trockene Wasserhähne in London, der Metropole des
Finanzkapitals - sind mittlerweile weithin bekannt. U.a. auch dank
unseres vielbeachteten, in 8 Sprachen übersetzten Films „Wasser unterm Hammer".
Seit „New Labour", Blair und Schröder - seit viele die Folgen der Privatisierungen am eigenen Leib verspüren, ist es aber unschicklich geworden, von Privatisierung zu sprechen. Seither klopfen Heere von Beraterfirmen bei finanziell klammen Kommunen an und versprechen neue Geschäftsmodelle: PublicPrivatePartnership, Crossborder leasing, Franchising und vieles dergleichen mehr. „Nein, wir privatisieren ja gar nicht", tönen diese Herrn. „Wir betreiben ja nur Euer Abwasser (und/oder Trinkwasser) für 30, 60 oder 90 Jahre. Die Anlagen bleiben in Kommunalbesitz. Und die 2000 Seiten Verträge in englisch dazu, die brauchen Sie gar nicht zu lesen, die verstehen Sie ja sowieso nicht. Nein!"
Und in Wahrheit kommt es ja nicht mal auf das Betreiben an. Das kann ein schönes Zubrot sein, ja! Wichtig ist allein das Kapital, das mittels Krediten die Infrastruktur „generiert". Daraus schnüren Banken strukturierte Finanzpapiere, die dann 1000fach verpackt durch die virtuelle Finanzwelt geistern und stets neu Rendite generieren. Aber nur unter einer Bedingung, und die ist klein gedruckt, geheim und „strafbewehrt": Bei all diesen „Lösungen" haftet die Kommune für jede Art von Minderung und Ausfall der Rendite!
mehr: http://www.watermakesmoney.com/de/der-film
Seit „New Labour", Blair und Schröder - seit viele die Folgen der Privatisierungen am eigenen Leib verspüren, ist es aber unschicklich geworden, von Privatisierung zu sprechen. Seither klopfen Heere von Beraterfirmen bei finanziell klammen Kommunen an und versprechen neue Geschäftsmodelle: PublicPrivatePartnership, Crossborder leasing, Franchising und vieles dergleichen mehr. „Nein, wir privatisieren ja gar nicht", tönen diese Herrn. „Wir betreiben ja nur Euer Abwasser (und/oder Trinkwasser) für 30, 60 oder 90 Jahre. Die Anlagen bleiben in Kommunalbesitz. Und die 2000 Seiten Verträge in englisch dazu, die brauchen Sie gar nicht zu lesen, die verstehen Sie ja sowieso nicht. Nein!"
Und in Wahrheit kommt es ja nicht mal auf das Betreiben an. Das kann ein schönes Zubrot sein, ja! Wichtig ist allein das Kapital, das mittels Krediten die Infrastruktur „generiert". Daraus schnüren Banken strukturierte Finanzpapiere, die dann 1000fach verpackt durch die virtuelle Finanzwelt geistern und stets neu Rendite generieren. Aber nur unter einer Bedingung, und die ist klein gedruckt, geheim und „strafbewehrt": Bei all diesen „Lösungen" haftet die Kommune für jede Art von Minderung und Ausfall der Rendite!
mehr: http://www.watermakesmoney.com/de/der-film
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Sonntag, 1. Juni 2014
Afrika - Der ausgeraubte Kontinent
Als im Jahr 2000 die Kupferpreise auf dem Weltmarkt
am Boden waren, sah sich das verschuldete Sambia gezwungen, seine
Kupferminen zu verkaufen. Als die Kupferpreise dann wieder stiegen,
konnte Sambia von dem sensationellen Preisanstieg von über 350 Prozent
nicht mehr profitieren. Diese Gewinne macht nun "Glencore". Deren
Geschäftsführer Ivan Glasenberg hat sich im Schweizer Örtchen Rüschlikon
niedergelassen. Durch Glasenbergs Zuzug nimmt der Ort nun so viel
Steuern ein, dass der Steuersatz gesenkt wurde. Die Dokumentation
beleuchtet die Hintergründe und Zusammenhänge, die dazu führten, dass
der Großkonzern "Glencore" solch wirtschaftliche Macht erringen konnte.
Rüschlikon ist ein idyllisches Dorf in der
Schweiz, im Kanton Zürich. Die Bewohner führen dort ein geruhsames Leben
ohne Stress und Hektik. Hier ist die Welt noch in Ordnung, Hunger und
Armut sind nahezu unbekannt. Und Arbeitslosigkeit und soziale Probleme
eher eine Seltenheit. Der Wohlstand der Gemeinde wurde durch den Zuzug
von Herrn Ivan Glasenberg enorm vermehrt. Denn Ivan Glasenberg ist nicht
irgendjemand. Er ist Geschäftsführer des Rohstoffgiganten "Glencore".
Sein Konzern machte 2011 einen Nettoumsatz von 9,6 Milliarden Dollar.
Das immense Steueraufkommen von Neubürger Glasenberg spülte Millionen
von Dollar in die Kassen der Finanzbehörden in Rüschlikon, so dass sich
der Bürgermeister gezwungen sah, den Steuersatz im Dorf drastisch zu
senken. "Man hätte ja viel zu viel Geld, man könne das ja gar nicht
alles ausgeben", stellte Bürgermeister Bernard Elsener fest. Aber woher kommt der immense Reichtum von Herrn Glasenberg? Ein Blick nach Sambia bringt Licht in das finanzielle Dickicht der vielschichtigen Steuermanipulationen. Sambia ist reich an Bodenschätzen und hat das weltweit drittgrößte Kupfervorkommen. Aber die Bürger in Sambia bekommen von den hohen Erträgen aus ihren in internationalem Besitz befindlichen Kupferminen nichts zu sehen. Sie leben in größter Armut: 60 Prozent der Bevölkerung stehen weniger als ein Dollar pro Tag zur Verfügung und etwa 80 Prozent haben keine Arbeit. Wie ist so etwas möglich?
Ein Blick zurück in das Jahr 2000 gibt Aufschluss: Als die Kupferpreise auf dem Weltmarkt am Boden lagen, und die Rettungsaktion durch die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds scheiterten, drohte Sambia der Untergang. Der fast bankrotte Staat musste in die unmoralischen Kredit-Bedingungen einwilligen, die den Verkauf der Kupferminen verlangten, um nicht total unterzugehen. Diese Bedingungen fügten Sambia herbe Verluste zu.
"2006 lag der gesamte Wert der sambischen Exporte bei drei Milliarden Dollar", erklärt die ehemalige Untersuchungsrichterin und Europapolitikerin Eva Joly. "Die Steuereinnahmen, die Sambia davon zurückbekommen hat, betrugen jedoch nur 50 Millionen Dollar." Als die Kupferpreise auf dem Weltmarkt dann wieder anstiegen, konnte Sambia, von dem sensationellen Preisanstieg von über 350 Prozent nicht mehr profitieren.
Der Film "Afrika - Der ausgeraubte Kontinent" deckt die undurchsichtigen und inhumanen Geschäftspraktiken von Ivan Glasenberg und seinen Geschäftspartnern auf, beleuchtet die Hintergründe und Zusammenhänge, die dazu führten, dass der Großkonzern "Glencore" diese wirtschaftliche Macht erringen konnte. Die Dokumentation zeigt aber auch, wie ein Staat erpresst wird und die Bevölkerung von Sambia hungern muss, damit die Menschen im reichen Rüschlikon weiterhin in einem Finanzparadies leben können. Fraglich bleibt letztendlich, wer die moralische Verantwortung für solches Geschäftsgebaren trägt.
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