Donnerstag, 29. September 2016

The Choice is Ours (2016) by The Venus Project



Produced/Directed by Roxanne Meadows and Joel Holt
Script by Roxanne Meadows
Editor Joel Holt, assisted by Roxanne Meadows & Nathaniel Dinwiddie
Original Score by Kat Apple

This film series explores many aspects of our society. To rethink what is possible in our world, we need to consider what kind of world we want to live in. Although we refer to it as civilization, it is anything but civilized. Visions of global unity & fellowship have long inspired humanity, yet the social arrangements up to the present have largely failed to produce a peaceful and productive world. While we appear to be technically advanced, our values and behaviors are not. The possibility of an optimistic future is in stark contrast to our current social, economic, and environmental dilemmas. The Choice Is Ours includes interviews with notable scientists, media professionals, authors, and other thinkers exploring the difficulties we face.

Part I provides an introduction and overview of cultural & environmental conditions that are untenable for a sustainable world civilization. It explores the determinants of behavior to dispel the myth of “human nature”, while demonstrating how environment shapes behavior. The science of behavior is an important - yet largely missing - ingredient in our culture.

Part II questions the values, behaviors, and consequences of our social structures, and illustrates how our global monetary system is obsolete and increasingly insufficient to meet the needs of most people. Critical consideration of the banking, media, and criminal justice systems reveals these institutions for what they really are: tools of social control managed by the established political and economic elite. If we stay the present course, the familiar cycles of crime, economic booms & busts, war, and further environmental destruction are inevitable.

Part III explains the methods and potential of science. It proposes solutions that we can apply at present to eliminate the use of non-renewable sources of energy. It depicts the vision of The Venus Project to build an entirely new world from the ground up: a “redesign of the culture”, where all enjoy a high standard of living, free of servitude and debt, while also protecting the environment.

Part IV explains how it is not just architecture and a social structure that is in desperate need of change, but our values which have been handed down from centuries ago. They too need to be updated to our technological age, which has the potential to eliminate our scarcity-driven societies of today. Our problems are mostly of our own making, but we can still turn things around before the point of no return. It’s not too late for an optimistic outlook on the fantastic possibilities that lie before us.

Jacque Fresco-Futurist, Industrial Designer, Social Engineer, Founder of The Venus Project

Jeffery A. Hoffman Ph.D - Prof. Aeronautics & Astronautics MIT, Former NASA Astronaut

Henry Schlinger, Ph.D., BCBA-D - Prof. Psychology CAL State University

Abby Martin - Journalist & Host "The Empire Files"

Karen Hudes - Economist, Lawyer, World Bank Whistleblower

Erin Ade - Reporter & Host "Boom Bust" – RT

Paul Wright - Founder & Director of Human Rights Defense Center, Editor of Prison Legal News, Author

Dylan Ratigan - Author & TV Host "The Dylan Ratigan Show"

Mark Jacobson, Ph.d - Prof. Civil & Env. Engineering, Stanford University. www.thesolutionsproject.org

Erik Brynjolfsson, Ph.D - Prof. of Management-MIT Sloan School of Management, Dir. MIT Initiative on the Digital Economy, Author

Lawrence M. Krauss, Ph.D - Foundation Prof. School of Earth and Space Exploration, and director of Origins Project, Arizona State University. Author "A Universe from Nothing".

Paul Hewitt - Author "Conceptual Physics"

Roxanne Meadows - Co-Founder The Venus Project

*special thanks also to Alexander "Obraz" ...Obraz.io who created the many 2d motion depictions (plus the sound fx!) of concepts such as the "hamburgers and fried chicken" segment and many others which are Alexander's inimitable work style and atteniton to details where we needed very specific illustrations of key points.

The Venus Project proposes an alternative vision of what the future can be if we apply what we already know in order to achieve a sustainable new world civilization. It calls for a straightforward redesign of our culture in which the age-old inadequacies of war, poverty, hunger, debt and unnecessary human suffering are viewed not only as avoidable, but as totally unacceptable. Anything less will result in a continuation of the same catalog of problems inherent in today's world.
Learn more at www.thevenusproject.com

Donnerstag, 15. September 2016

Dirty Diesel wird gefördert von Schweizer Händerln

von: https://www.dirtydiesel.ch/

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Bei Luftverschmutzung denken die meisten Leute an Neu-Delhi oder Peking. Sie auch? Zu Recht macht der Smog in asiatischen Städten immer wieder Schlagzeilen. Was dabei leicht übersehen wird: In afrikanischen Städten wie Dakar oder Lagos ist die Luftqualität noch schlechter. Hauptgrund für die ungesunde Luft sind Fahrzeugabgase.

Besonders problematisch ist der hohe Schwefelgehalt im Treibstoff. In afrikanischen Ländern werden Diesel und Benzin mit einem Schwefelgehalt verkauft, der bis zu 378-mal über dem europäischen Grenzwert liegt. Das haben Messungen von Public Eye vor Ort ergeben. Mit diesen qualitativ schlechten Treibstoffen lassen sich hohe Profite erzielen – auf Kosten der Gesundheit der Menschen und der Umwelt.

Unsere neuste Recherche zeigt, dass Schweizer Rohstoffhändler - allen voran Branchenleader Trafigura - das dreckige Geschäft mit dem giftigen Treibstoff für Afrika dominieren. Sie liefern ihn, verkaufen ihn vor Ort über eigene Tankstellen-Netzwerke und produzieren das Gemisch sogar selbst. Dabei nutzen sie die tiefen Grenzwerte in den Ländern systematisch aus und optimieren mit den giftigen Treibstoffen ihre Profitmargen. So tragen sie direkt zur Luftverschmutzung bei und sind somit mitverantwortlich für den frühzeitigen Tod tausender Menschen.

Das Handeln der Schweizer Rohstoffhändler ist aufgrund der laschen Standards zwar legal, aber es ist illegitim und verletzt die Menschenrechte. Wir finden: Das dreckige Geschäft muss aufhören!

Es ist Zeit zu handeln!

Wir setzen uns  zusammen mit verschiedenen afrikanischen Organisationen und dem UNEP (Umweltprogramm der UNO) für griffige Treibstoffstandards ein. Die Rohstoffhändler hier in der Schweiz sind die Nutzniesser dieses ungerechten Geschäftsmodells. Wir wollen sie dazu bringen, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen.

Deshalb drehen wir den Spiess um und schicken einen Container mit dreckiger Luft aus Ghana nach Genf, wo auch Branchenführer Trafigura seinen Sitz hat. Das Unternehmen kann dabei unter Beweis stellen, wie ernst es ihm ist  auch punkto Unternehmensverantwortung führend sein zu wollen.

Aktivistinnen und Aktivisten aus Ghana haben den Container gefüllt, gemeinsam müssen wir nun sicherstellen, dass Trafigura unsere Forderung nach sauberem Treibstoff auch hört: Unterschreiben Sie unsere Petition «Return to Sender»,  teilen Sie die Kampagne in ihrem Freundeskreis und folgen Sie uns auf Twitter unter ♯ReturnToSender! Um ein so profitables Drecksgeschäft stoppen zu können, braucht es viel öffentlichen Druck - jede Stimme zählt! Herzlichen Dank.
 
Jetzt gleich Petition unterschreiben!
Als Organisation setzt Public Eye (ehem. EvB) sich für jene Menschen ein, deren Rechte durch das Handeln von Schweizer Unternehmen verletzt werden. Danke, dass Sie sich mit uns engagieren.

Susanne Rudolf
Public Eye (bisher Erklärung von Bern)
 
 
Alle Infos und Fakten zur Kampagne
Alle Infos und Fakten zur Kampagne

Dienstag, 13. September 2016

Gebildet, aber kurzsichtig

Immer mehr Menschen sehen schlecht in die Ferne. Mitschuldig daran scheint der Schulunterricht. Mit einfachen Mitteln liesse sich die Beeinträchtigung eindämmen.

original: http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/gebildet-aber-kurzsichtig/story/25460713

Jedes Kind in der Grundschule im chinesischen Wuhan hat einen Metallbügel unter dem Kinn, egal, ob es lesen oder schreiben soll. Die gebogene Stütze soll verhindern, dass die Kinderaugen Büchern und Heften zu nah kommen, aus Angst, sie könnten später kurzsichtig werden. In vielen Ländern Asiens wird derzeit nahezu alles versucht, um der Augenerkrankung entgegenzuwirken – zum Beispiel mit Massen-Sehtests bei Schülern. Seit Jahrzehnten steigt die Zahl der Kurzsichtigen. In Ländern wie China, Korea und Singapur sind oft 80 Prozent der Schüler und Studenten kurzsichtig, in Städten wie Seoul und Shanghai beinahe 100 Prozent. Jeder Fünfte ist mit mehr als minus sechs ­Dioptrien hochgradig fehlsichtig.

Auch in Europa ist die Fehlsichtigkeit ein wachsendes Problem. Das European Eye Epidemiology Consortium schätzt, dass ein Drittel der Europäer kurzsichtig ist. Für 2050 prognostiziert das Brien Holden Vision Institute, dass die Hälfte aller Menschen kurzsichtig sein wird, ­jeder Fünfte hochgradig. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es ein globales Problem. In Entwicklungsländern und ländlichen Regionen fehlen Tausende Augenärzte und damit der Zugang zu Behandlungen und Sehhilfen.

Wenn nichts passiert, kann das für viele Länder teuer werden und für Betroffene weitreichen­de Folgen haben. Die WHO schätzt, dass etwa 158 Millionen Menschen wegen ihrer Kurzsichtigkeit nur einfachste Aushilfsberufe ausüben können. Das bedeute Einkommens­verluste zwischen 90 und 300 ­Milliarden US-Dollar pro Jahr. Experten wie Norbert Pfeiffer von der Augenklinik Mainz halten das Leiden für unterschätzt, weil Folgeerkrankungen drohen. «Hochgradig Kurzsichtige leiden zehnmal so häufig an Netzhautablösungen», sagt Pfeiffer. Grüner oder grauer Star treten häufiger und schwerer auf.

Schuld an den Problemen sind nur wenige Millimeter, die der Augapfel bei Kurzsichtigen länger gewachsen ist. Ein Millimeter entspricht 2,7 Dioptrien. Hornhaut und Linse des Auges brechen das Bild dann so, dass es vor der Netzhaut liegt und alles in der Ferne unscharf wird. Bei den meisten Menschen fängt es mit acht Jahren an, bis fünfzehn nimmt Kurzsichtigkeit schnell zu. Je später die Fehlsichtigkeit auftritt, desto langsamer schreitet sie fort.

Ruin der Augen

Über die möglichen Ursachen der Kurzsichtigkeit diskutieren Wissenschaftler schon lange: der Zeitpunkt der Geburt, das Stadtleben, sozialer Status, UV-Strahlung und Lichtfarben. Das meiste ist kaum belegt. Mittlerweile dominieren drei Thesen die Diskussion: Der Seh­abstand ist zu kurz. Die Menschen halten sich in zu dunklen Räumen auf. Oder die Genetik ist schuld. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus diesen Faktoren. Zumindest finden Forscher dafür seit einigen Jahren belastbare Hinweise.

Die Orinda-Studie in den USA hat Hunderte Schulkinder bis zu sieben Jahre lang begleitet und untersucht, wie sehr die Augenerkrankung davon abhängt, ob die Eltern kurzsichtig sind. Die Fehlsichtigkeit tritt dann tatsächlich mit höherer Wahrscheinlichkeit auf. Verhalten und Umwelt scheinen aber eine grössere Rolle zu spielen als die Gene.

Die These wird schon sehr lange diskutiert. Bis 1867 untersuchte etwa der Augenheilkundler Hermann Cohn über mehrere Jahre Tausende Schüler. Etwa 60 Prozent der Jugendlichen waren kurzsichtig. Mit einem Fotometer versuchte er, die Helligkeit der Räume zu messen, in denen sie unterrichtet wurden. Cohn kam zu dem Schluss, dass die Naharbeit, also das Lesen und Schreiben, und dunkle Schulräume schuld seien am «Ruin der Augen».

Heutige Untersuchungen bestätigen Cohns Ergebnisse. Mit der Gutenberg-Studie aus Mainz etwa, die zwischen 2007 und 2012 mehr als 15 '000 Probanden untersuchte, konnte Norbert Pfeiffer zeigen, dass Kurzsichtigkeit mit der Zahl der Schuljahre zunimmt. Nach dreizehn Jahren Schule waren jeder Zweite und beinahe doppelt so viele kurzsichtig wie nach neun Jahren.

Den Zusammenhang zwischen Helligkeit und Kurzsichtigkeit hat auch Frank Schaeffel von der Universität Tübingen untersucht. Der Neurobiologe setzte für seine Experimente Hühnern Streulinsen auf und liess sie so künstlich kurzsichtig werden. Eine Gruppe hielt er bei typischer Bürobeleuchtung (500 Lux), eine bei tageslichtähnlicher Beleuchtung (15'000 Lux). Die anderen durften raus auf den Balkon ans Tageslicht (mehr als 30'000 Lux). Die Augen der Balkonhühner waren nach dem Versuch weniger kurzsichtig. Schaeffel führt das auf die lichtabhängige Freisetzung von Dopamin aus der Netzhaut zurück. Der Botenstoff soll das Augenwachstum hemmen. Viel Licht führt zu viel Dopamin und verhindert so Kurzsichtigkeit.

Die Naharbeit in der Schule und die Helligkeit spielen also wahrscheinlich eine Rolle. Aber wie genau? «Bisher gibt es keine eindeutigen Beweise, wir sprechen davon, dass die Faktoren mit dem Problem assoziiert sind», sagt Pfeiffer. Für Frank Schaeffel hingegen ist die Datenlage überzeugend. Man könnte also erste Massnahmen ergreifen – mehr Licht in Schulen etwa.
In China gibt es nun dazu Versuche. Vor kurzem ist in der Stadt Yanxi eine Studie zu Ende gegangen, bei der Schulklassen in einem verglasten Raum unterrichtet wurden. Die Forscher haben die Helligkeit im Raum gemessen und wollen die Werte nun mit den Dioptrien der Schüler in Verbindung bringen. Sie sprechen von «ermutigenden» Ergebnissen.

Politik agiert kurzsichtig

Es könnte auch einfacher gehen. Mehrere Studien mit Hunderten Kindern belegen mittlerweile, dass Zeit im Freien die Folgen von Naharbeit kompensieren kann. 45 Minuten bei Tageslicht verringern die Häufigkeit von Kurzsichtigkeit um etwa 30 Prozent, 80 Minuten um circa 60 Prozent. Bisher werden diese Erkenntnisse aber kaum in Empfehlungen oder Vorschriften umgesetzt. Angesichts der drohenden Kosten und Verluste, die die WHO prognostiziert, verhält sich die Politik kurzsichtig.
Nur Taiwan ist offenbar entschlossen. 1999 rief die damalige Regierung einen Aktionsplan im Kampf gegen Kurzsichtigkeit aus. Innerhalb von fünf Jahren sollte der Anteil kurzsichtiger Grundschüler von 55 auf 10 Prozent sinken. Kindergärten und Schulen sollten Naharbeit einschränken, die Kinder eine aufrechte Sitz- und Lesehaltung lernen. Mehr als 15 Jahre später ist das ambitionierte Projekt gescheitert und doch ein Erfolg. Seit 2012 müssen sich taiwanesische Schüler täglich mindestens zwei Stunden draussen aufhalten. Die «3010-Regel» schreibt zudem nach jeder halben Stunde Naharbeit zehn Minuten Pause vor. Bis 2015 war die Häufigkeit der kurzsichtigen Erstklässler dennoch nur um drei Prozent gesunken.

Womöglich liegt das am Leistungsdruck. «Viele Kinder lernen bis zu zwölf Stunden am Tag und sind vielleicht pro Woche zwei Stunden draussen», sagt Pfeiffer. Und selbst wenn Kinder heute ihre Hausaufgaben beiseitelegen, sind Smartphones und Tablets zur Hand. Wie und ob Handys Kurzsichtigkeit verstärken können, ist wissenschaftlich aber noch nicht geklärt. Trotzdem: Taiwan ist das erste Land, in dem die Zahl kurzsichtiger Primarschüler sinkt. Ähnliche Massnahmen zur Vermeidung der Fehlsichtigkeit gibt es in anderen Ländern bislang nicht. Man beschränkt sich auf die Korrektur der Sehschwäche, sinnvoller wäre es, sie zu verhindern.

Schon Hermann Cohn forderte Ruhetage für das Auge. Kurzsichtige sollten daher das Lesen und Schreiben einige Wochen im Jahr ruhen lassen. Schaeffel und Pfeiffer raten, die Kinder einfach rauszuschicken. Es funktioniert ja, man weiss nur nicht, warum. «Selbst wenn es keinen Effekt auf die Kurzsichtigkeit hat, dann senkt es das Risiko für Diabetes, Haltungsschäden und vieles andere», sagt Pfeiffer. Das wäre doch auch was.

(Tages-Anzeiger)
(Erstellt: 14.03.2016, 23:40 Uhr)