(aus: http://www.gemeingueter.de/?p=2342)
Heute zum Thema "Beitragen statt tauschen" was etwas institutionalisierter unter dem Namen "Peer-Production" bekannt ist.
Peer-Produktion ist die freiwillige Kooperation zwischen Gleichberechtigten (englisch: peers), die zu einem gemeinsamen Ziel beitragen. Bezahlt werden sie dafür nicht.
Hier das Buch "Beitragen statt tauschen" von Christian Siefkes, in dem ein geld- und wert-freies Zusammenarbeiten und -leben skizziert wird: http://ginger-and-lemon.ch/media/uploads/meandthesociety/peer-oekonomie.pdf
Auszug aus dem Vorwort:
In den letzten Jahrzehnten ist eine neue Produktionsweise entstanden, die auf Kooperation und Teilen beruht. Diese Produktionsweise hat ausgereifte Betriebssysteme wie GNU/Linux sowie unzählige andere Freie Softwareprogramme hervorgebracht. Auch riesige Wissenssysteme wie die Wikipedia, eine große Bewegung Freier Kultur, und die sogenannte Blogosphäre – ein neues, dezentralisiertes Medium für die Verbreitung und Diskussion von Nachrichten und Wissen – sind auf ihrer Grundlage entstanden.
Bislang wird diese neue Produktionsweise – Peer-Produktion genannt – allerdings nur bei Informationsgütern praktiziert. In diesem Buch wird die Frage diskutiert, ob diese Beschränkung notwendig ist oder ob das Potential der Peer-Produktion weiter reicht. Ist eine Gesellschaft möglich, in der Peer-Produktion die dominierende Produktionsweise ist?
Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, wo die Bedürfnisse, nicht der Profit bestimmen, was und wie produziert wird? Wo es keinen Bedarf gibt, irgendetwas zu verkaufen, und somit auch keine Arbeitslosigkeit? Wo Konkurrenz eher ein Spiel ist als ein Kampf ums Überleben? Wo es keinen Unterschied mehr zwischen Menschen mit und Menschen ohne Kapital gibt? Eine Gesellschaft, die keine Knappheit braucht und in der es dumm wäre, Ideen und Wissen geheim zu halten statt sie zu teilen?
Hier in Kurzform: http://keimform.de/2010/selbstorganisierte-fuelle-1/
Kommentar von Christian Siefkes dazu (aus einem Interview):
Inzwischen glaube ich auch, dass die formelle Ebene des Aufwand-Abrechnens typischerweise ganz verzichtbar sein dürfte. Bei Freier Software und anderen heute verbreiteten Formen von Peer-Produktion funktioniert es ja auch ohne Aufwands-Abrechnung, und ich denke inzwischen, dass Ähnliches auch in der materiellen Welt möglich ist. Darüber schreibe ich in meinem neuen Text über „Selbstorganisierte Fülle“.
Noch ein anderer Artikel auf keimform.de der das bespricht:
http://keimform.de/2011/spw/
Und hier noch eine weitere Seite zum geldlosen Leben: http://demonetize.it/
Diskussion über Arbeit beim Elevate-Festival:
Ab 1h11min gehts um Peer-Production.
hier noch der Beitrag dazu auf keimform.de: http://keimform.de/2011/elevate-diskussion/